Anleitung zum Bau einer 3d Rückwand
Manu Walt präsentiert uns hier den Bau seiner eigenen 3D Rückwand. Das Ergebnis zeigt eine der besten selber gebauten Rückwände. Hut ab für die saubere Arbeit!
ACHTUNG!
Die Rückwand sollte mit entsprechendem Epoxidharz versiegelt werden!!! Manu musste seine Rückwand leider nach ein paar Monaten entfernen, weil sie anfing zu "gammeln". Hier kann man Beispielsweise auf Epoxidharz "Epoxi-System E45TM" der Firma Breddermann zurückgreifen. Ein Einsetzen OHNE Versiegelung ist nicht zu empfehlen!!!
Material:
– 1 Pkt. Styropor 1000x500x30
– Diverse Spachtel, Pinsel und ein Gipspott
– 25kg Portlandzement cem II
– Abdeckfolie 5x4m – Aquariumsilikon
– Brenner (Habe einen einfachen für Desserts verwendet)
– Küchenmesser mit Wellenschliff
– Bleistift
Der Bau:
Als erstes sollte man die INNENFLÄCHE der Rückseite in seinem
Aquarium genau ausmessen. Bei mir waren das 196x60cm. Also habe ich mich dazu entschlossen 4 Teile á 49x60cm zu erstellen, was das spätere einkleben viel einfacher macht.
Hat man seine Grundfläche fertig, so kann man anfangen die Muster für die einzelnen „
Steine“ auf eine weitere Styroporplatte aufzuzeichnen und auszuschneiden. Dies geht am einfachsten in dem man einfach drauf los zeichnet ohne sich darüber Gedanken zu machen. Kann gerne alles sehr wild aussehen.
Hat man das so weit fertig nimmt man sich die ganzen einzelnen Stücke als Schablone und schneidet sich je nachdem wie hoch die einzelnen Elemente werden sollen nochmal exakt die gleichen Teile aus.
Das sieht natürlich alles noch ziemlich kantig und eckig aus, also werden die Seiten der einzelnen Elemente nun etwas angeschrägt.
Oben drauf ist alles noch etwas zu glatt und grade, also nochmal ein Stück ausschneiden, oben drauf abrunden und drauf setzen.
So langsam nimmt das ganze nun auch Gestalt an. Jetzt sind die ganzen Zwischenräume noch etwas leer. Hierfür einfach mehrere kleine Stücke nehmen und auch wieder oben drauf abrunden. Es eignen sich wunderbar die Reste und Abschnitte für die man bis jetzt über hat.
Jetzt kann alles geklebt werden. Ich habe dafür ganz normales Aquarium Silikon genommen. Die einzelnen Elemente aufeinander kleben und nun erstmal mindestens 24std. trocknen lassen. Jetzt wurden allerdings die einzelnen Teile auch durch die großen Teile verbunden. Nach dem Trocknen einfach mit einem scharfen Messer die Elemente wieder teilen.
Unschöne Kanten und Ecken nun einmal mit dem Brenner bearbeiten, es empfiehlt sich die Gesamte Oberfläche einmal kurz abzuflämmen. Dabei drauf aufpassen dass man nicht zu viel weg brennt, sondern einfach nur einmal schnell mit der Flamme drüber gehen. Sonst entstehen ganz schnell unschöne Löcher.
Jetzt kann auch schon mit dem ersten Anstrich begonnen werden. Portlandzement cem II im Gipspott anrühren. Die Konsistenz kann ruhig etwas dünner sein (bisschen so wie Tomatenketchup) und mit einem Pinsel alles anstreichen.
Danach ca 24std. trocknen lassen.
Diesen Vorgang wiederholt man nun so ca 5-6mal wobei die letzten beiden Anstriche nur noch waagerecht gestrichen werden. Dies gibt nachher eine schönere Struktur. Nach dem trocknen sieht die Rückwand ein wenig fleckig aus. Nicht wundern, das ist kaum noch sichtbar wenn sie später wieder nass wird.
Es empfiehlt sich die Rückwand einmal nur so einzusetzen ohne sie zu kleben um zu schauen ob die Zwischenräume auch bündig sind und ob sie überhaupt passt. (Meine war zu lang, da ich erst die Aussenseite gemessen habe) Grobe Überstände lassen sich leicht mit einer feinen Feile wegfeilen, wenn hierbei aus Versehen etwas mehr abbrechen sollte auch nicht schlimm, dies kann später noch ausgebessert werden.
Habe das Becken jetzt einmal mit Wasser voll laufen lassen, hier sieht man dann die Kanten noch etwas besser und es wird schonmal ein wenig Schmutz und Staub mit abgespült.
Habe es 2 Tage so stehen gelassen, dann das Wasser wieder komplett raus und die Rückwand nun komplett mit Silikon eingeklebt.
Nun das ganze wieder erst 24Std. trocknen lassen bevor man sich daran macht die unschönen Fugen zu schließen.
Hierfür den Portlandzement cem II sehr dick anrühren, damit man ihn auch gut modellieren kann. Nun einfach damit die Fugen verschließen und mit mit dem Pinsel wieder waagerecht drüber streichen, damit man keine Übergänge mehr sieht.
48 Std. trocknen lassen bevor man das Becken wieder befüllt.
Die Rückwand muss nun ca 3-4 Wochen wässern um mögliche Stoffe noch abzugeben.
Hierbei empfiehlt es sich ruhig auch einen regelmäßigen Wasserwechsel zu machen.
Anmerkung von Malawi-Germany:
Idealerweise entfernt man das Styropor vor dem Wässern komplett. Grob das Styropor rauskratzen und dann die Reste rausbrennen. Alternativ kann man zum Styropor entfernen auch Aceton verwenden. Das löst die Styroporreste auf. Beides sollte unter keinen Umständen in der Wohnung stattfinden. Entsprechende Schutzmaßnahmen (z.B. Handschuhe und Brille) sollten vorher bitte auch getroffen werden. Malawi-Germany haftet NICHT für irgendwelche Verletzungen bei der Arbeit!
-> Anermkung von Manu dazu:
Wenn das Styropor entfernt wird, sollte man 8-10 Schichten Zement auftragen, oder zumindest die Schichten dicker schmieren, da man sonst nur eine 0,5cm dicke Zementschicht als Grundlage hat. Eine solch dünne Schicht könnte beim verarbeiten hinterher brechen!
Kurz: Ohne Styropor mindestens 1cm dicke (besser 1,5cm),
Beitrag: Manu Walt
-> Notizen (orange): Steven Sasin
Bilder: Manu Walt